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Kapitel 14

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Nicht weichen wird das Zepter von Jehudah, der Gesetzgeber von zwischen seinen Füßen, bis da kommen wird Schiloh שילה dem Völker gehorchen werden. 1. B.M. 49,10.

Die Christen stützen sich auf diesen Vers, indem sie behaupten: Euer Urvater Jakob hat hier die Ankunft Jesu, den er mit dem Namen Schiloh bezeichnet, vorher verkündigt; und diese seine Vorherveründigung hat sich auch bewährt, da das Zepter des Königtums nicht aus Israel gewichen, bis zum Erscheinen Jesu, nach dessen Erscheinen aber ist es alsbald von Euch gewichen, wie ihr heutigen Tages selbst  sehen.

Antwort:

Auch hierin sind sie, sogar nach ihrer eigenen Meinung, im Irrtum; denn da sie des Glaubens sind, Jesus sei aus dem Stamme Jehudah entsprossen und König der Juden gewesen, so wäre ja auch nach seinem Erscheinen das Königtum noch nicht aus Jehuda gewichen; wie können sie also behaupten, daß nach dem Erscheinen Jesu das Zepter des Königtums vom uns gewichen?
In der Tat sehen wir, daß das Zepter des Königtums bereits mit der Zerstörung des ersten Tempels aus Jehudah gewichen, damals, als Nebusaradan den Zidkijah, König von Jehuda, ins Exil sandte, was nahe an 430 Jahre vor der Geburt Jesu von Nazareth geschehen ist; zur Zeit des zweiten Tempels aber sahen wir keinen König aus dem Stamme Jehudah über Israel regieren, sondern hatten, während des zweiten Tempels nur die Chaschmonäer die Regierung, die dem Stamme Lewi angehörten, aus den Nachkommen des Priestertums, und nach diesen regierten deren Sklaven, Herodes und seine Nachkommen, bis zur Zerstörung des zweiten Tempels; wie Können sie also die Worte, nicht weichen wird das Zepter von Jehudah, dahin erklären, daß Königtum aus Israel nicht weichen werde bis zu dessen (Jesu) Escheinen, und nachher erst werde es von ihnen weichen?

Denn wenn die Schrift sagt, nicht weichen das Zepter von Jehudah, so ist hierunter der  Stamm Jehudah gemeint.
Unser Vater Jakob hat nämlich in seinem Segen dem Jehudah die Herrschaft über dessen Brüder zugeteilt, wie er gesagt: Es bücken sich vor dir die Söhne deines Vaters, 1. B.M. 49,8, weshalb er ihn auch dem Löwen, dem König unter den Tieren, verglichen; darum zog das Panier des Lagers Jehudah voran den anderen Panieren, brachte Nachschon, der Fürst Jehudahs, sein Opfer am ersten Tage bald dar, und heißt es Richter 1,12:
Und es war, nachdem Jehoschua gestorben war, da fragten die Kinder Israels den Herrn und sprachen: Wer soll von uns hinaufziehen wider den Kenaniter, mit ihm zu streiten? Und der Herr sprach: Jehudah soll hinaufziehen.
Nachdem nämlich ihr Anführer mit dem Tode abgegangen war, da fragten sie, welchem unter den Stämmen nun die Anführung und der Vorrang zu Teil werden solle, und Gott antwortete, dem Jehudah, in Gemäßheit des Segens seines Vaters Jakob.

So heißt es auch 1. Chr. 5,2: Denn Jehudah war der Mächtigste unter seinen Brüdern und Fürst vor jenem.
Dies Verhältnis dauerte fort bis zum König David, den Gott für alle Zeit zum König über Israel wählte, was auch ebend. 28,4 steht: Der Herr, der Gott Israels, hat mich erwählt auch dem ganzen Hause meines Vaters, König zu sein über Israel auf ewig; denn Jehudah hat er zum Fürsten erwählt und im Hause Jehudah’s das Haus meines Vaters, und unter den Söhnen meines Vaters hat er an mir Wohlgefallen gehabt, daß er mich zum König gemacht über ganz Israel.

Vom König David dauerte das Königthum ununterbrochen fort bis auf Zidkijah, König von Jehudah, von den Abkömmlingen Königs Davids; von da ab hörte das Königthum im Stamme Jehudah auf, und waren aus demselben nur Paschas,  Fürsten und Häupter der Exulanten, genannt מחקקים - Gesetzgeber,  vorhanden und sofort während der ganzen Dauer beider Exile, sowohl des babylonischen als des gegenwärtigen, in gleichen während des ganzen Bestehens des zweiten Tempels, selbst zur Zeit des Königtums der Priester Familien (Chaschmonäer) und deren Sklaven (Herodianer) hörten die Fürsten vom Hause Davids, von der Abstammung des Serubabel nicht auf, wie in Seder Olam Suta erwähnt wird.
Und finden wir auch, daß zu Anfang Schäul an die Regierung kam der doch nicht dem Stamme Jehudah, sondern Binjamin angehörte, so geschah dies nur, weil damals das Verlangen nach dem Königthum  Gott missfällig gewesen; darum
wollte er keinen König ansetzen aus dem Stamme, dem die Verheißung eines dauerhaften Reiches geworden, sondern setzte einen an, nicht ganz nach seinem Sinne, da dessen Reich  in kurzer Zeit ein Ende haben sollte; und deutet das die h. S. an mit den Worten: Ich gab dir einen König in meinem Zorne und nahm ihn in meinem Grimme. Hosch. 13,11.
Er (Schäul) wurde mit seinen Söhnen erschlagen, und sein Königthum hatte ein Ende.

Dies geschah - wie gesagt - nur deshalb, weil sie zur Zeit des Propheten Schemuel einen König verlangt hatten, des Propheten Gottes, der damals ihr Richter und Führer war; weshalb es auch 1. Schemuel 8,7 heißt: Nicht dich haben sie verworfen, sondern mich um König über sie zu sein; gleichwohl aber, selbst zu Schemuels Zeit, war der Vorrang der Anführung nicht aus dem Stamme Jehudah gewichen, indem David derjenige gewesen, der Israel aus und eingeführt, wie 2. Schemuel 5,2 geschrieben ist: Der Israel aus und einführte f.f.
Der Ausdruck aus und einführen bedeutet: Anführer und Hirte sein, ähnlich 4. B.M. 27,17: Der sie aus und einführe, auf daß die Gemeinde des Herrn nicht sei wie eine Heerde, die keinen Hirten habe.
Demnach ist die wahrheitsgemäße Erklärung des Verses: Nicht wichen wird das Zepter von Judah, es wird das Zepter des Königtums von Jehudah nicht weichen so lange das Königtum bestehen wird; noch der Gesetzgeber zwischen seinen Füßen, d.h. die
מחקקים Gesetzgeber, nämlich die Weisen und Schriftgelehrten werden, als Inhaber der Herrschaft und Volksleitung unter den Nachkommen Jehudahs, zur Zeit des Exils nicht aufhören. 

Den die Patriarchen und Häupter der Exulanten während des Exils, stammen von David ab, indem der größte Teil unserer Exulanten dem Stamme Jehudah angehört, und hierunter der größere Teil der Davidischen Nachkommenschaft, Männer der Gesetzkunde und des Volsunterrichtes, nämlich Weise und Schriftgelehrte sind, und deswegen werden sie mit dem Namen מחקקים Gesetzgeber bezeichnet, so wie auch der vorzüglichste der Propheten, unser Lehrer Moscheh, Gesetzgeber genannt wird, 5. B.M. 33,21: Denn dort ist das Grab des Gesetzgebers verborgen, weil er Herrscher und Volksführer nach dem göttlichen Gesetze war.
So steht auch Richter 5,14: Von Machir kamen Gesetzgeber und von Sebulun die verstanden den Griffel der Schriftgelehrten zu handhaben, d.h. Weise und Schriftgelehrte, denen des Volkes Herrschaft und Leitung anvertraut war.

Von zwischen seinen Füßen, soviel als von seinem Samen, wie, die zwischen ihren Füßen herausgegangen, 5. B.M. 28,57; ferner die hervorgegangen aus der Hüfte Jakobs, 2. B.M. 1,5.
Bis da kommen wird
שילה d.h. sein jüngster, so viel als sein spätester Sohn, von בשליתה (5. B.M. 28,57) welches Onkelos בזער בנהא (ihr jüngstes Kind) übersetzt, und ist hierunter der erste Messias gemeint, der von dessen (Jehudah’s) Nachkommenschaft in den spätesten Tagen erstehen wird; und obschon es heißt bis da kommen wird Schiloh, so ist keineswegs damit gemeint, daß nach dem kommen desselben das Königthum aus Jehudah weichen werde, sondern ist dies vielmehr aufzufassen wie: Ich werde dich nicht verlassen, bis ich getan, was ich dir verheißen habe, 1. B.M. 28,15, oder: Es wird Niemand vor dir bestehen, bis du sie vertilgt hast. 5. M.M. 7,24.
Dem Völker gehorchen werden, alle Völker werden nämlich dem Messias gehorchen
יקהת (Gehorsam) von ותבז ליקהת אם Spr. Schl. 30,17, was mit Gehorsam gegen die Mutter zu erklären ist; so heißt es auch von ihm (dem Messias) Daniel 7,27: Und all Reiche werden ihm deinen und gehorchen.